Historie

Im Jahre 1238 wird das Zisterzienserinnenkloster Porta coeli (Himmelspforte) erstmals urkundlich erwähnt. Es wird berichtet, dass der Ritter Gottfried von Tomburg ein Frauenkloster bei Schweinheim im Flamersheimer Wald dem Kölnischen Erzstift gestiftet und übergeben habe. Er selbst sei mit seiner Frau und seinen Töchtern dem Orden beigetreten.

Das später umbenannte Kloster brachte es zu erheblichen Besitztümern. Zumeist Frauen aus begütertem Landadel wurden aufgenommen. Sie mussten oder konnten sich damals den Klostereintritt erkaufen. Dort erwartete sie ein entbehrungsreiches, asketisches und gottgefälliges Leben. Der Tag begann zwischen vier und fünf Uhr mit dem ersten Gebet. Es folgten weitere sechs Gebetszeiten. Nach der Heiligen Messe zum Tagesabschluss galt das "große Stillschweigen".

Die Klöster hatten damals zum Ziel, die ansässigen "heidnischen Sklaven" zu missionieren. Gleichzeitig sollten sie Musterbetriebe z.B. im Obst- und Weinanbau darstellen. Das Kloster Schweinheim brachte es auch zu einer ansehnlichen wirtschaftlichen Stärke. Zeitweilig verfügte es über sechs Morgen Weinberge in Dernau. 1691 betrugen die Jahreseinnahmen 6.000 Taler bei nur zwei Morgen Anbaufläche.

Schon im Jahre 1240 wurden dem Kloster vom Stift Münstereifel die Besitzungen des Siegfried von Rheder (Reydorro) übereignet. Im Jahre 1242 schenkte die Witwe des Walram II von Monschau dem Kloster ein Grundstück in Stotzheim zum Bau einer Mühle. In der Pfarrkirche Sankt Stephanus Auffindung in Flamersheim sind zwei Weihnachtsbilder aus der Mitte des 17. Jahrhunderts zu betrachten. Sie stammen aus dem Kloster Schweinheim.

Anfang des 18. Jahrhunderts wurde das Kloster Scheinheim völlig zerstört.

In den Jahren 1726 bis 1728 kam es zu einem Neubau. Davon sind bis heute das Äbtissinnenhaus mit dem Hauptportal und ein Nebengebäude erhalten. Bei diesem Wiederaufbau sind die Bescheidenheitsprinzipien der Zisterzienser architektonisch weitgehend eingehalten worden. Auf eine innere Ornamentierung, auf Bauornamentierung und Bauschmuck ist weitgehend verzichtet worden. Es gibt auch nur einfache, der damaligen Zeit angemessene Glasfenster.

Im Zuge der Säkularisation unter den Franzosen kam es im Jahre 1802 zur Aufhebung des Klosters Schweinheim. Der Besitz wurde aufgelöst und einer weltlichen Nutzung zugeführt.

Seit dem Jahre 2005 ist das Kloster Schweinheim im Besitz von Frank Zurawski. Mit gekonnten Restaurierungen und behutsamen baulichen Neuerungen hat er das Kloster wiederbelebt. Es ist nun ein Ort des romantischen Wohnens, der Fortbildung in Kursen und Seminaren, der körperlichen und seelischen Entspannung und Erneuerung und der Kreativität.

Das Kloster Schweinheim ist auf dem Weg, zu seiner überregionalen Bedeutung zurückzufinden.

Jürgen Hauer